Adresse:Wien 21
Planung: Irene Ott-Reinisch
Konstruktion:2001

 

Bei diesem Bauvorhaben, für das ein etwa 80m˛ unausgebauter Dachraum und eine kleine darunter liegende 33m˛ Wohnung als Raumpotential zur Verfügung stand,  sollte bei gleichzeitiger Schaffung eines überdurchschnittlich großen und offenen Wohn-/Ess- und Arbeitsraumes auch die für eine Wohnung dieser Größe erforderliche „backstage“ wie 2 Zimmer, Bad, WC und Abstellräume bereitgestellt werden.

 

Die statisch und funktionell richtige Wahl des Stiegendurchbruches einerseits und die Minimierung von Verkehrsflächen anderseits bestimmte von vornherein das räumliche und  funktionelle Konzept der Wohnung.

Die geforderten 2 Zimmer und das Bad wurden übereinander jenseits der Stiege angeordnet und durch eine 2-geschoßige Wand-/Glasskulptur vom übrigen Raum abgetrennt.

Die in die Trennwand eingearbeiteteten trapezförmigen und rechteckigen  an Außenwand, Kaminwand und Decke angrenzenden Glasflächen erhielten die Raumtiefe der abgetrennten Zimmer als zusätzliche Tiefendimension für den großen Raum und den Gang unten wie auch deren natürliches Lichtpotential.

 

Die Wohnungsstiege wurde als extra-leichte „leiterartige“ Stahlstiege konzipiert, die das verfügbare natürliche Licht des Fensters im Podestbereich nicht abtrennt sondern nach oben und unten in die Tiefe des Ganges verteilt.

Im Austritt der Stiege unten wurde WCBox, Bad und Abstellräume an einem 1-m breiten „Catwalk“ als Möbelemente angebunden.

Die unter der Stiege gelegene WC/AbstellraumBox wurde farblich durchgehend Orange gestaltet, um optisch den Gang großzügig zu erhalten und dem Stiegenraum dennoch eine Funktion abzuringen.

Zur natürlichen Belichtung  erhielt die WCBox einen opaquen Glasdeckel.

Unter dem Stiegenpodest fand noch eine „Mobilbox“ in Blau Platz, welche den geforderten zusätzlichen Abstellraum teilweise ersetzte.

 

Generell erhielten alle Basis-Möbelelemente wie Bücherregale, Kleiderschrank, Garderobe, Tische und Küche Leitfarben zugeordnet, um sie  bewusst aus dem sonst freigespielten „Überraum“ hervorzuheben und diesen möglichst großzügig zu erhalten.

 

Der große Aufenthaltsraum mit Küche, Essbereich, Arbeitsbereich und Garderobe wurde durch eine im Gipskaton-/Dämmungszwischenraum eingebaute „Tragsparrenkonstruktion“ aus HEB-Stahlträgern stützenfrei gehalten und bleibt somit funktionell offen.

Terrasse und Küche werden durch große Schiebetüren optisch miteinander verbunden, der Außenraum der Terrasse wirkt jederzeit als Raumerweiterung des Dachraumes.

Fotos: Hertha Hurnaus